Die Anfänge der Menschheit
Die Funde sind eine Sensation: Forscher haben in Marokko Fossilien des Homo sapiens entdeckt, die 300.000 Jahre alt sind.
Die Anfänge der Menschheit reichen viel weiter zurück als bislang bekannt. Während die frühesten Funde von modernen Menschen bislang 200.000 Jahre alt waren, beschreibt ein internationales Forscherteam unter deutscher Leitung Funde aus Marokko, die 100.000 Jahre älter sind.
Die 300.000 Jahre alten Knochenfragmente geben Einblick in die Entstehung und Entwicklung des Homo sapiens und gelten als eine Sensation. Als bislang ältester Beleg für den Homo sapiens galten Funde aus Omo Kibish in Äthiopien, die 195.000 Jahre alt sind.
In Jebel Irhoud, etwa 100 Kilometer nordwestlich von Marrakesch, fanden die Forscher insgesamt 22 versteinerte Überreste von Knochen, Schädeln, Kiefern und Zähnen, die von mindestens fünf Menschen stammen.
Die Erkenntnisse gehen weit über die zeitliche Einordnung hinaus: Das Gesicht des frühen Homo sapiens war demnach damals schon voll ausgeprägt. Dagegen ist der Hinterkopf deutlich länger und ähnelt eher älteren Vertretern der Gattung Homo. Das bedeutet, dass sich die Form der Gesichtsknochen bereits zu Beginn der Evolution unserer Art entwickelt hat. Dagegen hat sich die Form des Gehirns und womöglich auch seine Funktion erst innerhalb der späteren Entwicklung verändert.
Foto: dpa / Mohammed Kamal/Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie
Steinwerkzeuge aus der Mittleren Steinzeit, die in Jebel Irhoud (Marokko) von einem internationalen Forscherteam gefunden wurden.