Kunst, die sich einmischt

Das New Yorker Museum MoMA gehört zu den prominentesten Museen der USA. Auch im Protest gegen Donald Trump hat es sich an die vorderste Front gestellt.

Teilen der Gegenwartskunst wird derzeit mancherorts eine Art Verfall diagnostiziert. Während öffentliche Museen sich Werke auf einem erhitzten Markt längst nicht mehr leisten können, geben Großsammler oder Konzerne ganz einfach eigene Stücke in Auftrag. Das Ergebnis ist häufig eine gefällige, dekorative Kunst, die kaum mehr ernsthaft in die Gesellschaft hineinragt oder zum Nachdenken anregt.

In den USA nun zeichnet sich – seit der Wahl Donald Trumps – eine verstärkte Wiederkehr von Kunst ab, die sich in den gesellschaftlichen Diskurs einmischt. So präsentiert etwa das MoMA eine Schau mit neu angeschafften politisch inspirierten Werken. Zuvor hatte das Haus bereits seine ständige Sammlung umgehängt und Bilder von Künstlern aus Ländern, die von Trumps Einreiseverbot betroffen sind, zentral positioniert. Es sei darum gegangen, „die Ideale der Willkommenskultur und der Freiheit […] zu betonen“.

Das Davis Museum im Bundesstaat Massachusetts ging sogar noch weiter und entfernte oder bedeckte zeitweise 120 Kunstwerke, die von Einwanderern erstellt oder gestiftet wurden. Man wollte zeigen, wie das Museum ohne diesen Beitrag aussehen würde.

„Wir sehen es als notwendig an, die Menschen zu erinnern, dass wir eine Demokratie sind“, sagt Louise Mirrer Chefin der New York Historical Society. Ihr Museum hat viele der „Subway Therapy“-Klebezettel eingesammelt, auf denen sich New Yorker nach der Wahl in der U-Bahn schriftlich Luft machten.

Viele weitere Häuser reihen sich ein. Sie alle lässt US-Präsident Trump nicht kalt – schon gar nicht, nachdem er in seinem Haushaltsplan starke Kürzungen im Kulturetat angekündigt hat.

Bild: „40 Acres of Mules“ (2015) von Kara Walker im MoMA / dpa, MoMA New York