Eine besondere Karriere
Einst schlug sich Billy Mitchell als Laufbote am legendären Apollo-Theater in Harlem durch. Dann traf er Soul-Star James Brown…
Liebe Leser,
als an einem Tag im Jahr 1965 der Kühlschrank in der Wohnung des kleinen Billy Mitchell und seiner 13 Geschwister in der New Yorker South Bronx mal wieder leer ist, schickt ihn seine Mutter zu einer Tante nach Harlem, um Geld zu leihen.
Der Ausflug nach Harlem sollte sein Leben verändern. „Meine Tante wohnte auf der anderen Straßenseite vom Hintereingang des Apollo-Theaters“, erzählt Mitchell. „Als ich hinging, war sie nicht da, also wartete ich auf dem Bürgersteig, als die Tür plötzlich aufging und der Besitzer des Theaters herauskam.“
Der habe ihn gefragt, ob er nicht ein bisschen Geld verdienen wolle. „Schau Dir all diese Menschen an, die hier proben, die brauchen alle jemanden, der für sie zum Laden rennt und ihnen ihren Kaffee, ihr Essen, ihre Zeitung holt. Wenn du das machst, geben sie dir Trinkgeld.“ So wird Mitchell zum Laufboten im längst legendären Apollo-Theater – und arbeitet mehr als 50 Jahre später immer noch dort. Inzwischen als „hausinterner Historiker“.
Als Laufbursche habe er damals die ganz großen Stars getroffen, erinnert sich der 67-Jährige – die Temptations zum Beispiel, die Supremes, Stevie Wonder und den 9-jährigen Michael Jackson.
„Nach einer Weile mochten mich die Stars und wollten mir helfen, denn ich war dreckig und meine Klamotten waren zerrissen. Ich hatte kaum Selbstbewusstsein, weil die anderen Kinder in der Schule sich über mich lustig machten, also passte ich nicht auf und fiel überall durch. Eines Tages hat mich dann James Brown nach meinem Zeugnis gefragt. Als er sah, dass ich durch alles durchfiel, schrie er mich an und drohte, dass ich nicht mehr zur Arbeit kommen darf, bevor ich bessere Noten nachweisen kann.“ Mitchell schaffte es – und für die weitere Ausbildung zahlten Brown und Sängerkollege Marvin Gaye persönlich.
Wenn Sie mal in New York sind nehmen Sie an einer der legendären Führungen von Mitchell teil. Er plaudert wirklich aus dem Nähkästchen!
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Die zukünftige Ausstellung in Frankfurt über Anne Frank wird als Lernlabor mehr an der Lebenswelt der heutigen Jugendlichen orientiert sein und Anne Frank als die moderne und selbstbewusste Frau darstellen, die sie war. Prinzessin Ubol Ratana lebt nicht ganz das klassische Prinzessinnenleben. Wer diese faszinierende Frau ist, lesen Sie auf Seite 4. Wir setzen unsere Frühstücksreise um die Welt fort. Und unser Fakt dreht sich um die schönste Nebensache der Welt!
Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen Ihre Herausgeber.
<em>Foto: dpa / Shahar Azran
Billy Mitchell führt Besucher auf einer Tour durch das Apollo-Theater
