Musikalischer Kreuzfahrtriese

In Hamburg wurde Anfang des Jahres die Elbphilharmonie eröffnet. Jetzt hat auch Paris ein neues, spektakuläres und futuristisches Konzerthaus: die „Seine Musicale“. Sie zeichnet sich vor allem durch ihre Lage auf einer kleinen Seine-Insel im Westen von Paris aus.
Der geografische Ort habe natürlich auch die Form beeinflusst, sagte der japanische Stararchitekt Shigeru Ban im Vorfeld der Eröffnung. „Das Gebäude sollte einem riesigen Schiff gleichen mit einem gigantischen Segel aus Solarzellen“, erklärte der Baumeister, der das Gebäude zusammen mit einem weiteren renommierten Architekten, dem Franzosen Jean de Gastines, entworfen hat.
Die „Seine Musicale“ liegt mit ihren 350 Metern Länge tatsächlich wie ein Schiff in der Seine. Das Solarzellen-Segel ist über 45 Meter hoch und wirft je nach Tageszeit herrliche Spiegelbilder auf die Wasseroberfläche. Von innen hat man von fast überall einen Blick auf die umliegenden Flussufer. Überall gibt es Terrassen. Insgesamt verfügt der Komplex über ein Auditorium mit 1 150 Plätzen, einen Veranstaltungssaal sowie mehrere Aufnahmestudios. Neben der neuen Konzerthalle ist zukünftig auch ein riesiger Garten sowie ein Kunst- und Kulturzentrum vorgesehen.
Das Konzerthaus will „Musik für alle“ anbieten. Erst einmal steht Klassik auf dem Programm, im Mai Jazz und im September dann das wunderbare Musical „Porgy and Bess“ von George Gershwin. Den Auftakt gab kürzlich der legendäre Folk- und Rockmusiker Bob Dylan. Der Start war vielversprechend und das Publikum begeistert.
Foto: dpa / Nicolas Grosmond