Mystery: der rätselhafte Marree Man
Viele Spekulationen ranken sich um den geheimnisvollen Marree Man in Australien. Die moderne Geoglyphe (Erdzeichnung) ist bis heute sichtbar.
Buschpilot Trac Smith staunt nicht schlecht, als er am 26. Juni 1998 über das Militär-Sperrgebiet Woomera Prohibited Area fliegt und auf einmal eine gigantische Zeichnung am Boden entdeckt. Aus einer Höhe von 1.000 Metern kann Smith das volle Ausmaß des insgesamt 4,2 Kilometer langen Kunstwerks bewundern. Die Erdzeichnung im Outback Südaustraliens gilt als die zweitgrößte der Welt. Sie zeigt einen Jäger der Aborigine mit einem Stock in der Hand.
Benannt wird das Scharrbild nach dem nächstgelegenen Dorf Marree. Als Marree Man wird die Geoglyphe weltberühmt und gibt bis heute Rätsel auf. Niemand weiß, wer sie erschuf und wie genau. Die Linien der Zeichnung sind 30 Zentimeter tief in die rote Erde eingeritzt und bis zu 35 Meter breit. Man vermutet, dass der Ersteller also mindestens einen Traktor oder Pflug verwendet und das Ganze mittels GPS-Gerät koordiniert hat. Entstanden muss es in den 1990er Jahren sein, allerdings hat nie jemand etwas davon bemerkt, obwohl der anonyme Künstler angesichts der Größe Wochen daran gearbeitet haben muss.
Es existieren die verschiedensten Thesen darüber, wer Urheber des Marree Mans ist. Angefeuert werden diese vor allem durch eine Reihe anonymer Fax-Nachrichten, in denen das Werk als Stuart’s Giant bezeichnet wird. Zudem legt man in den Folgejahren seiner Entdeckung mehrere Fundstücke in der Nähe frei, die verschlüsselte Hinweise auf den Künstler liefern sollen. War es ein Amerikaner, Australier oder doch ein Außerirdischer?
Da das Gebiet, auf dem der Marree Man prangt, unbewohnt und sehr trocken ist, hat sich die Zeichnung bis heute erhalten, sie war lediglich eine Weile von Pflanzen überwuchert. Dank einer Freiwilligenaktion ist die gewaltige Erdzeichnung seit August 2016 wieder gut zu erkennen. Lokale Anbieter ermöglichen Rundflüge, um das Kunstwerk in voller Pracht zu zeigen.
Foto: Commonwealth of Australia 2004
