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Vier Dreiecke, eine Schnur: „Tag des Bikinis“

Vier Dreiecke, eine Schnur:  „Tag des Bikinis“

Am 5. Juli 1946 präsentierte Louis Réard (1897 – 1984) im Pariser Schwimmbad Piscine Molitor erstmals den Bikini der schockierten Öffentlichkeit.

Liebe Leser,

passend zum Wetter ist heute „Tag des Bikinis“. Heute nicht mehr aus der Sommergarderobe wegzudenken, galt der Bikini vor 71 Jahren als Skandal. Dem Franzosen Louis Réard kam die Idee für den Bikini am Strand von St. Tropez. Als er seine Kreation aber am 5. Juli 1946 der Öffentlichkeit vorführen wollte, weigerten sich die Pariser Models. Vier Dreiecke aus nur 194 Quadratzentimeter Stoff wurden mit einer Schnur, so dünn wie Paketband, zusammengehalten. Man sah alles und doch nichts, für die Models aber eben immer noch zu viel. Vor allem der zum ersten Mal entblößte Bauchnabel rief Wirbel hervor. Réard engagierte kurzerhand die 19 Jahre alte Micheline Bernardini. Die hatte keine Probleme damit, in dünnen Fähnchen vor die Kamera zu treten, hauptberuflich zeigte sie sich im Casino de Paris sowieso ganz nackt.

Ihr Auftritt im Pariser Schwimmbad Piscine Molitor schlug ein wie eine Bombe, und in diesem Sprachbild hatte sich das wohl auch Réard gedacht, denn nicht umsonst nannte er seinen Badeanzug „Bikini“, nach jenem Pazifikatoll, auf dem zwei Wochen zuvor der erste Atombombentest nach dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden hatte. Die Zeitungen waren voll mit Nachrichten über dieses spärliche Bekleidungsstück. Später wurde der Erfinder Réard mit dem Werbespruch zitiert, ein „Bikini“ sei nur echt, wenn man ihn durch einen Ring ziehen könne.

In den folgenden Jahren garantierte der Bikini seiner Trägerin auch ohne Schlagzeilen-Print große Aufmerksamkeit in den Medien: Die junge Brigitte Bardot promotete ihren Film „Und ewig lockt das Weib“ mit einem Auftritt im geblümten Bikini am Strand von Cannes, Marilyn Monroe rekelte sich in einem, und als Ursula Andress in „Doktor No“ im weißen Bikini wie Venus aus dem Wasser stieg, war der Mythos des Bond-Girls geboren.

Louis Réard jedenfalls konnte sich auf seiner Erfindung ausruhen. Er eröffnete ein Bikini-Geschäft in Paris und betrieb es 40 Jahre lang.

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Herzlichst, Ihre Herausgeber.

Foto: dpa

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