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Phantom in der Graffiti-Szene

Phantom in der Graffiti-Szene

Er ist weltberühmt, aber niemand kennt seinen richtigen Namen oder hat ihn je wirklich gesehen. Die Identität des britischen Graffiti-Künstlers Banksy ist ein Geheimnis. Und das seit über 25 Jahren, als er in seiner Heimatstadt Bristol begann, Wände und Züge zu besprühen.

Seitdem führt er seinen künstlerischen Guerilla-Kampf gegen Autoritäten überall auf der Welt. Banksy ist bekannt für seine ausdrucksstarken, meist kontroversen und gesellschaftskritischen Motive. Krieg, Faschismus oder das übermäßige Konsumverhalten der Gesellschaft geben ihm seit Jahrzehnten genug Stoff für seine Arbeit.

„Shop till you Drop“ (zu Deutsch: Einkaufen bis zum Umfallen), mit der fallenden Frau und dem Einkaufswagen, ist eines der Graffiti, die in London von Banksy zu sehen sind. Dazu schrieb er in einem seiner Bücher: „Wir können die Welt nicht verändern, bis der Kapitalismus zerbröckelt. In der Zwischenzeit sollten wir alle einkaufen gehen, um uns selbst zu trösten.“

Weil Banksy in jungen Jahren beim Sprayen fast von der Polizei erwischt wurde, wie er einmal angeblich in einem Interview sagte, ist er auf Schablonen umgestiegen, mit denen er noch heute arbeitet. Die kann er in Ruhe vorbereiten und später in kürzester Zeit detailreiche Graffiti sprühen, ohne ein Risiko einzugehen.

Viele wüssten gern, wer der anonyme Künstler ist. Erst vor wenigen Tagen verplapperte sich ein britischer DJ bei einem Interview und nannte – angeblich – den Vornamen des Künstlers: Robert. Damit nahmen wieder Spekulationen über seine Identität an Fahrt auf.

Es gibt etliche Theorien: Viele glauben, dass Banksy ein 40-jähriger Mann aus Bristol ist. Er könnte aber auch in Wirklichkeit Robert Del Naja, Sänger der Band Massive Attack, sein. Oder handelt es sich um den Künstler Robert Gunningham? Möglicherweise steckt hinter Banksy ein Kollektiv aus sieben Leuten, das von einer Frau geleitet wird. Britische Journalisten haben in der Vergangenheit versucht, Banksys Identität zu lüften. Aber bisher ist es niemandem gelungen.

Unbeeindruckt von den Spekulationen um seine Identität, macht Banksy weiter. Im März dieses Jahres eröffnete er das „Walled Off“-Hotel in Bethlehem. „Das Hotel mit dem schlimmsten Blick der Welt“, wie er sagt. Es steht in der Westbank und bietet einen direkten Blick auf die Mauer, die Israel und das Westjordanland trennt. Innen finden sich mehrere Graffiti des Künstlers.

Bei der ersten Ausstellung von Banksy-Werken in Deutschland in München 2016 sagte die Galeristin Sarah Kronsbein: „Banksy ist für uns der genialste Urban-Art-Künstler.“ Was er anzumerken habe, sei herrlich ironisch, raffiniert und oft scharfsinnig auf den Punkt gebracht.

Foto: dpa / Jacqueline Rother
Banksy hinterlässt seine Motive seit über 25 Jahren an Wänden, Mauern und Häusern überall auf der Welt.

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