Zeit nehmen für ein „Nein“!
Wohnung, Job, Beförderung: Man steckt Mühe in die Bewerbung und dann kommt – nichts. Selbst eine lapidare oder gar unfreundliche Absage fördert das Wohlbefinden.
Liebe Leser,
ignorieren ist schlimmer als ein klares „Nein“. Das haben Psychologen der Universitäten Basel und Purdue (US-Bundesstaat Indiana) anhand eines Experiments mit 600 Teilnehmern belegt. Völliges Ignorieren werde hingegen als Zurückweisung und Ausgrenzung empfunden, Frust und Selbstzweifel sind die Folge.
So waren zum Beispiel Probanden, die sich im Rahmen des Experiments für eine Wohnung beworben hatten, mit einer unfreundlichen Absage zufriedener als mit gar keiner. „Alle Untersuchungen zeigen, dass bereits kleinste Zeichen von Integration und Aufmerksamkeit den Kummer infolge sozialer Ausgrenzung verbessern“, so die Psychologen. Gerade Arbeitgeber sollten abgelehnten Kandidaten ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit entgegenbringen, etwa mit einem Brief oder einer Mail.
Keine Rückmeldung zu geben bedeutet, dem Bewerber oder Beschäftigten die Gelegenheit zum Lernen zu verweigern.
Idealerweise sollte das Feedback möglichst spezifisch sein. Allerdings gilt: Für eine Rückmeldung braucht man kein Psychologiestudium, sondern Haltung – eine Haltung, die von Wertschätzung für den anderen und Respekt für sein Anliegen getragen ist.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die neue Woche. Viel Spaß mit unseren Artikeln!
Herzlichst, Ihre Herausgeber.