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Als Europa die amerikanische Kunst umkrempelte

Als Europa die amerikanische Kunst umkrempelte

Vor über hundert Jahren: eine Kunst-Schau in N.Y. schreibt als Geburtsstunde der Moderne in Amerika Geschichte.

Im März 1913 spazierte der ehemalige Präsident Theodore Roosevelt durch eine Ausstellung in New York City, die einige Wochen zuvor, am 17. Februar, eröffnet worden war. Das sei doch keine Kunst, soll er ausgerufen haben. Zudem bescheinigte er den ausstellenden Künstlern die Fähigkeit, Narrheit zu Geld zu machen.

Die Ausstellung, die Roosevelt besuchte, war die sogenannte „Armory Show“. Eine revolutionäre Schau, die im Zeughaus (engl.: Armory) eines Infanterie-Regiments an der Lexington Avenue über tausend Bilder von rund 300 Künstlern zeigte. Und in die Geschichte einging.

Präsentiert wurden vor allem Werke aus Europa, darunter solche von Eugène Delacroix, Gustav Courbet, Paul Cézanne, van Gogh, Paul Gauguin, Picasso, Wassily Kandinsky. Die Arbeiten der Europäer schockieren und faszinierten zugleich, weil sie ein radikaler Bruch waren mit den  Sehgewohnheiten der Amerikaner. Was sie hier zu sehen bekamen, war vielfach abstrakt, bunt und zeigte reichlich nackte Haut.

Marcel Duchamp löst mit seinem Bild „Akt, eine Treppe hinabsteigend“ (www.philamuseum.org/collections/permanent/51449.html) einen regelrechten Skandal aus. Das Werke wurde vom aufgebrachten Publikum beinahe zerstört. Auch zu diesem Bild äußerte sich Roosevelt. Er verglich es mit einem Navajo-Teppich in seinem Badezimmer. Wobei ihm der Teppich besser gefiel.

Trotz großer zeitgenössischer Kritik eröffneten nach dem Ende der Ausstellung viele neue Galerien. Amerikanische Künstler nahmen die Einflüsse aus Europa auf und schufen daraus ihre ganz eigenen Stile. So gilt die „Armory Show“ heute, über hundert Jahre danach, als Geburtsstunde der modernen Kunst in Amerika.

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