Als die Frauen die Hörsäle eroberten
Vor rund 100 Jahren erhielten Frauen in Deutschland, im liberalen Baden, erstmals das volle Immatrikulationsrecht an Universitäten.
„Das Verlangen der Frauen nach wissenschaftlicher Bildung ist in keinem anderen Land der Welt auf so heftigen Widerstand gestoßen wie in Deutschland“, schrieb 1931 die Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Alice Salomon.
Obwohl es Universitäten bereits seit dem Mittelalter gab, mussten Frauen hierzulande lange um ihr volles Immatrikulationsrecht kämpfen. Zwar erwarben sie sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts vielfach Ausnahmegenehmigungen oder wurden als Gasthörerinnen zugelassen, ihren männlichen Kommilitonen gleichgestellt jedoch waren sie nicht.
Am 28. Februar 1900 führte das liberale Baden in Deutschland erstmals das volle Immatrikulationsrecht für Frauen ein. Andere Länder zogen nach, zuletzt Preußen im Jahr 1908.
Heute, rund 100 Jahre später, ist viel erreicht. Zwar gibt es immer noch weit weniger Professorinnen als Professoren. Aber: In Deutschland studieren derzeit etwa genau so viele Frauen wie Männer. In manchen Bundesländern ist die Zahl der weiblichen Studienanfängerinnen sogar höher.
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