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Die Frau, die die Mondlandung rettete

Die Frau, die die Mondlandung rettete

Auf unserem Foto sieht sie aus wie eine freche, junge Schülerin. Doch ohne Margaret Hamilton hätte es die Mondlandung wohl nie gegeben.

Es ist der 20. Juli 1969. Nur noch drei Minuten bis zur Landung auf dem Mond. Plötzlich schlägt der Computer Alarm. Es scheint, als sei er überlastet. Wird er abstürzen? Muss die Aktion abgebrochen werden? Dem Astronauten Neil Armstrong bleibt kaum Zeit. Er nimmt Kontakt auf mit dem Operationszentrum auf der Erde. Von dort die erleichternde Nachricht: Die Landung kann fortgesetzt werden.

Was aber war passiert? Der Computer hatte sinnlose Daten erhalten, deren Verarbeitung 15 % seiner Kapazität beanspruchte. Das war mehr, als er in diesem Moment bewältigen konnte. Er schlug Alarm. Doch eigentlich war es gar kein echter Alarm. Denn das System war nicht in Panik, es wollte lediglich sagen: „Ich bin durch Aufgaben überlastet, die ich jetzt nicht ausführen sollte, und ich werde mich nur auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren“. So formulierte es später der maßgebliche Programmierer des Codes. Die wichtige Aufgabe, das war die Mondlandung. Und der Programmierer, der war kein Er, sondern eine Sie: Margaret Hamilton.

Die 1936 geborene Mathematikerin und Informatikerin war bei der NASA zusammen mit ihrem Team dafür verantwortlich, die On-Board-Software für die Mondlandung zu schreiben. Dabei entwickelte sie intelligente und innovative Ansätze und integrierte Rettungsprogramme in ihren Code. So war das System im entscheidenden Moment fähig, weniger wichtige Aufgaben von wichtigen zu unterscheiden, und die weniger wichtigen abzubrechen, um die wichtigen auszuführen. Es beobachtete sich quasi selbst. So legte Hamilton ganz nebenbei den Grundstein moderner Software-Entwicklung.

„Hätte der Computer das Problem nicht erkannt und entsprechend reagiert, dann bezweifle ich, dass Apollo 11 die erfolgreiche Mondlandung geworden wäre, die sie war“, meinte sie 1971. Rund 30 Jahre später, 2003, wurde sie von der NASA endlich für ihre Leistungen ausgezeichnet, mit dem „Exceptional Space Act Award“. 2016 erhielt sie von Präsident Obama die „Presidential Medal of Freedom“, neben der „Congressional Gold Medal“ die höchste zivile Auszeichnung der USA.

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