Gemeinsam eine bessere Welt stricken

Von Rückschlägen ließ sie sich nicht unterkriegen. Isabella Springmühl ist Mode-Designerin mit eigenem Label. Und: Sie hat das Down-Syndrom.

Eine junge Frau bewirbt sich nach dem Schulabschluss an einer privaten Universität in Guatemala-Stadt. Sie will Modedesign studieren. Doch sie wird abgelehnt. Es sei ein Nein gewesen, dass sie in ein großes Ja verwandeln wollte, meint Isabella Springmuhl. Denn der Zugang zur Universität wurde ihr nicht deshalb verwehrt, weil sie untalentiert war oder weil ihre Noten schlecht waren. Sondern weil sie das Down-Syndrom hat – eine Krankheit, bei der die Betroffenen in jeder ihrer Zellen ein Chromosom mehr haben als andere Menschen, nämlich 47 statt 46. Das Chromosom 21 ist dreifach vorhanden, weshalb man auch von Trisomie 21 spricht.

Heute ist die zwanzigjährige stolze Besitzerin eines eigenes Labels. „Down to Xjabella“ heißt es. Das Handwerkszeug hat sie sich mühsam und mit Unterstützung ihrer Familie weitgehend selbst beigebracht. Anfangs wollte sie vor allem Mode für Menschen mit Down-Syndrom machen, da sie es wegen ihrer veränderten Körperform oft schwer hätten, passende Kleidung zu finden.

Mittlerweile aber macht sie einfach Mode für alle und jeden. Bunt, stark und fröhlich, so wie sie selbst, sind Isabellas Entwürfe. Die Stoffe stammen aus ihrer Heimat Guatemala und werden dort handgewebt.

Der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere: Im letzten Herbst präsentierte sie ihre Mode auf der Londoner Fashion Week. Auf ihrer Webseite (http://www.downtoxjabelle.com) verkündet sie ihr Credo: „Ich glaube daran, dass wir gemeinsam eine bessere Welt stricken können.“

Foto: Isabella Springmühl