Von der Tellerwäscherin zur Sterne-Köchin
Eine Einwanderin aus der Dominikanischen Republik erkocht sich zwei der begehrten Michelin-Sterne für ihr Restaurant in Madrid.
Liebe Leser,
mit einem Koffer voller Träume kam die 1976 geborene María Marte im Jahre 2003 aus der Dominikanischen Republik nach Madrid. Ihr Weg war hart: Als Kind in der Dominikanischen Republik lernte die von klein auf kochbegeisterte María von ihrer Mutter und arbeitete in einem Restaurant. Mit 16 wurde sie schwanger. Nach einer Reihe von Aushilfsjobs ging sie 2003 nach Madrid und begann, im Club Allard abzuwaschen und zu putzen. Dort sei sie nur „die Schwarze“ gewesen, erzählt sie. Als sie sagte, sie wolle kochen, wurde sie ausgelacht.
Doch irgendwann gab ihr der Küchenchef eine Stelle als Assistentin. Sie habe Verachtung und Rassismus erfahren, und manche Kollegen hätten ihr Steine in den Weg gelegt, erinnert sie sich ohne Groll an diese Jahre.
Marte arbeitete sich zur rechten Hand des Küchenchefs Diego Guerrero hoch. Dieser schätzte sie zwar, meinte aber, sie habe nicht das Zeug, es allein zu schaffen. Doch als er 2013 das Restaurant verließ, übernahm Marte trotz Gegenwind und Zweifeln mancher die Küche.
Ihre Fusion aus mediterraner und karibischer Küche hat der französische Restaurantführer Michelin für 2017 wieder mit zwei Sternen belohnt. Das Restaurant hatte 2011 erstmals zwei Sterne erhalten, die Marte bis jetzt verteidigt hat.
In Spanien erkennt man María Marte auf der Straße. Sie ist dort vielen ein Vorbild. Eine Einwanderin aus der Dominikanischen Republik, die sich anfangs irgendwie durchschlug, wird zum gefeierten Kochstar.
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Einen guten Start in die Woche wünschen Ihre Herausgeber.
Foto: dpa / Laura del Río, María Marte in der Küche des Nobelrestaurants El Club Allard in Madrid.