Moralische Mode
Eine deutsche Initiative sorgt dafür, dass es Kleinbauern in Afrika besser geht. Und ermöglicht uns, faire Kleidung als solche zu erkennen.
Haben Sie an einem Kleidungsstück schon mal ein Label mit der Aufschrift „Cotton Made in Africa“ entdeckt? Nein? Dann sollten Sie in Zukunft danach Ausschau halten. Denn das Siegel weist nach, dass Sie eine Hose oder ein Shirt in den Händen haben, dessen Baumwolle ökologisch und sozial nachhaltig produziert wurde.
Das Gebiet „Subsahara-Afrika“ (die südlich von der Sahara gelegenen Länder Afrikas) ist weltweit der fünftgrößte Exporteur von Baumwolle. Etwa 20 Millionen Menschen in der Region leben von ihr. Die Pflanze bietet ein Potential für wirtschaftliches Wachstum, das jedoch lange aufgrund vielfältiger Probleme von der einheimischen Bevölkerung nicht ausgeschöpft werden konnte.
So gründete sich die Initiative „Cotton made in Africa“. Sie möchte Lebens- und Arbeitsbedingungen der Baumwollbauern verbessern. Und zwar nicht durch Spenden, sondern durch Hilfe zur Selbsthilfe. In Schulungen vermitteln Experten den Bauern, wie sie ihre Baumwolle effizient und umweltschonend anbauen können. Zur Steigerung der Erträge und damit zum Schutz vor Armut. Dabei werden auch Aspekte berücksichtigt wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Verhinderung von Kinderarbeit oder der Erhalt von Wasserresourcen.
Zugleich wird ein Netz von Textilunternehmen aufgebaut, die die Baumwolle „made in Africa“ kaufen und für die Nutzung des Labels eine Lizenzgebühr zahlen; die jedoch den Preis fürs Endprodukt nicht wesentlich erhöht. Die Einnahmen werden dann in Afrika reinvestiert. Für die Schulungen, aber auch für andere soziale Projekte, etwa den Bau von Schulen.
So kann jeder Gutes tun: Die Unternehmen, die Cotton made in Africa beziehen, und der Verbraucher, der sich entscheidet, ein Produkt mit dem Label zu kaufen.
Foto: Baumwollpflückerinnen / © Paul Hahn / Aid by Trade Foundation