Stille Helferin des gefeierten Helden
Sie ist weitgehend vergessen: Emilie Schindler, die Frau hinter dem großen Oskar Schindler. Nun wird auch ihr Leben in Erinnerung gerufen. Mit einer Oper.
Er rettete während der Nazi-Zeit 1200 Juden das Leben. Hollywood machte die Geschichte des Industriellen Oskar Schindler mit dem Film „Schindlers Liste“ vor mehr als 20 Jahren weltberühmt. Seine Ehefrau, Emilie Schindler, die starke Frau hinter dem mutigen Mann, blieb im Schatten, fand in Steven Spielbergs Kinoklassiker von 1993 kaum Beachtung.
Jetzt aber widmet das Gärtnerplatztheater in München ihr eine ganze Oper mit dem schlichten Titel „Frau Schindler“. In der Charakterstudie erscheint Emilie Schindler als stille Helferin des gefeierten Helden. Der als Ehemann nicht immer ganz so heldenhaft war.
Die Uraufführung war ein umjubelter Erfolg. Schicht um Schicht, wie bei einer Zwiebel, wird die Wahrheit über das Leben der Industriellengattin freigelegt. Die Geschichte, die in dieser Oper präsentiert wird, ist keine fröhliche. Die gute Nachricht liegt also nicht darin, was die Oper erzählt. Sondern darin, dass die Oper erzählt, dass sie das Leben dieser starken Frau aufzeigt und es aus dem Schatten heraus ins Licht der Öffentlichkeit rückt.
Foto: Katerina Hebelková (Emilie Schindler) und Mathias Hausmann (Oskar Schindler) / Christian POGO Zach / Gärtnerplatztheater / dpa