Ein Buch und seine geheime Hauptfigur
Am 16. März 1831 erschien in Frankreich Victor Hugos historischer Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“. Ein großer Klassiker der Weltliteratur.
Er sei der „Shakespeare des Romans“, urteilte der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine voller Hochachtung über seinen Kollegen Victor Hugo nach Erscheinen von dessen Buch „Notre-Dame de Paris“. Tatsächlich erreichten Werk und Autor große Berühmtheit. Bis heute.
Im Zentrum der Handlung steht die mächtige gotische Kathedrale Notre-Dame, gelegen im Herzen der französischen Hauptstadt, auf einer Insel in der Seine. In ihr und um sie herum spielen wichtige Teile des Romans, der ein dichtes, eindrucksvolles Panorama des Spätmittelalters zeichnet.
Der deutsche Titel des Buches – „Der Glöckner von Notre Dame“ – ist eigentlich irreführend. Denn das Geschehen um die Gestalt des missgestalteten Quasimodo, des Glöckners der Kathedrale Notre-Dame, ist nur einer von mehreren Handlungssträngen. Dennoch war es eben gerade diese Geschichte, die das Werk bis heute weltberühmt gemacht hat. Zahlreiche Verfilmungen existieren, bekannt darunter besonders der Disney-Klassiker von 1996.
Im Buch von 1831 ist Quasimodo ein hässliches Findelkind des Dompropst, der ihn zum Glöckner ausgebildet hat. Quasimodo, taub, bucklig und mit einer Warze auf einem seiner Augen, verliebt sich in die Zigeunerin Esmeralda. Doch er ist nicht der einzige, der die wunderschöne Frau begehrt. – Ein Drama aus Liebe, Eifersucht und Tod nimmt seinen Lauf.
Der Glöckner von Notre-Dame ist mittlerweile eine unsterbliche Figur der Weltliteratur. Der eigentliche Held in Victor Hugos Roman jedoch ist ein anderer: die wundervolle Kirche Notre-Dame de Paris.
Bild: Clem from Paris, France / CC BY-SA 2.0