29.3.1998: Europas längste Brücke wird eröffnet

Vor fast 20 Jahren wurde in Lissabon die Vasco-da-Gama-Brücke für den Straßenverkehr freigegeben. Bis heute ist sie Rekordhalter!

40 Monate baute man in Lissabon an dieser Brücke der Superlative, die nach einem berühmten portugiesischen Seefahrer benannt wurde. Vasco da Gama gilt als Entdecker des südlichen Seewegs nach Indien. Ganz so weit führt die gleichnamige Brücke dann doch nicht, in Portugal erinnert man sich aber immer gern an die glorreichen Entdeckerzeiten. Zudem jährte sich da Gamas Landung in Indien 1998 zum 500. Mal.

Die Ponte Vasco da Gama verbindet Portugals Hauptstadt mit dem Süden des Landes. Mit stolzen 17,184 Kilometern gehört sie zu den längsten Brücken der Welt und hält auch 19 Jahre nach ihrer Eröffnung den Rekord für die längste Brücke Europas. Zuvor war dies die 1972 eröffnete Öllandbrücke in Schweden, die es auf etwa 6 Kilometer Länge bringt.

Pünktlich zur Weltausstellung Expo 98 wurde die Ponte Vasco da Gama eröffnet und entlastete damit die Ponte 25 de Abril, die bis dahin einzige Brücke über den Tejo in Lissabon. Letztere, die übrigens vom Look her stark an die Golden Gate Bridge erinnert, führte pro Jahr rund 44 Millionen Pkw und Lkw mitten durch Lissabons historische Altstadt. Die Vasco-da-Gama-Brücke bewirkte also eine lang ersehnte und wichtige Verbesserung für den Verkehr der Hauptstadt. Sie ermöglicht nicht nur eine weitläufige Umfahrung der Innenstadt, sondern auch eine Zufahrt zum internationalen Flughafen von Lissabon.

Da sie als 6-spurige Autobahn angelegt ist, dauert die Überfahrt auf der Ponte Vasco da Gama gerade einmal 15 Minuten. Es lohnt sich übrigens danach am Ufer einmal zu stoppen und – zum Beispiel vom ehemaligen Expo-Gelände aus – die Aussicht auf dieses beeindruckende Bauwerk zu genießen, das als Wahrzeichen des modernen Portugal gilt.