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Synagogenbesuch mit weitreichenden Folgen

Synagogenbesuch mit weitreichenden Folgen

Am 13. April 1986 setzt Papst Johannes Paul II. ein wichtiges Zeichen für den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Juden.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein steht das Judentum fast immer als religiös-ethnische Minderheit einer christlichen Mehrheitsgesellschaft gegenüber. Erst steht man unter römischer, danach unter christlicher Herrschaft. Im Laufe der Jahrhunderte finden sich immer wieder Zeiten des friedlichen Miteinanders, es gibt aber auch gesellschaftliche Diskriminierung und Verfolgung zu beklagen.

Während des Dritten Reiches kommt es zu einem grausigen Tiefpunkt in der neueren Geschichte von Christentum und Judentum. Die systematische Enteignung, Verschleppung und Vernichtung von Millionen von Juden belastet die interreligösen Beziehungen dauerhaft – auch weit nach Kriegsende.

1964 unternimmt Papst Paul VI. einen entscheidenden Vorstoß in Richtung Vergangenheitsbewältigung, indem er ins Heilige Land reist. Mit seinem Besuch in Israel stärkte er den jüdisch-christlichen Dialog allein schon dadurch, dass er damit den gleichnamigen Staat faktisch anerkennt.

Papst Johannes Paul der II., der seit Oktober 1978 auf dem heiligen Stuhl sitzt, setzt sich noch stärker für die Beziehungen zwischen Juden und Christen ein. Er bezeichnet die Juden als die „älteren Geschwister der Christen“. Als gebürtiger Pole ist Karol Wojtyła, so sein bürgerlicher Name, gut vertraut mit dem Judentum. Sein Geburtsort Wadowice ist – ebenso wie das nahegelegene Krakau -, wo Wojtyla aufwächst, ein stark von der jüdischen Kultur geprägter Ort bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

Mit seinem Besuch in der Synagoge von Rom am 13. April 1986 setzt Papst Johannes Paul der II. ein deutliches Zeichen für den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen. Als erster Papst überhaupt betritt er eine Synagoge. Diese wichtige Geste soll nicht die letzte sein, sondern ist nur die erste in einer Reihe von bedeutenden Bemühungen, die Johannes Paul II. während seiner Amtszeit unternommen hat.

Foto: pixabay / jerycho1960

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