Hinfallen, Aufstehen, Krone zurechtrücken, weiter
Scheitern ist Teil des Lebens. Diese Weisheit nervt viele, bei denen nicht immer alles glatt läuft. Am Sonntag hat uns eine Frau motiviert, weiterzumachen. Indem sie nach einem Neustart in ihrem Beruf, dem Tennisspiel, den größten Sieg in ihrer Karriere errang.
Liebe Leser,
damit hat kaum jemand gerechnet: die 29-jährige Laura Siegemund gewinnt das hochklassig besetzte Tennisturnier in Stuttgart. „Ich bin ein bisschen perplex“, sagt die Überraschungssiegerin, die nur durch eine Wildcard am Turnier teilnehmen durfte, also unabhängig von ihrer aktuellen Platzierung in der Weltrangliste. Ihre Geschichte ist die eines Wunderkinds, das spät das Glück fand. Und mit einem famosen Sieg über Kerber-Bezwingerin Kristina Mladenovic ihren zweiten WTA-(Turnier)-Titel und den größten Erfolg ihrer Karriere feierte.
„Es war wirklich gigantisch. Das ist der schönste Moment gewesen, der schönste Tennismoment für mich“, sagte die Lokalmatadorin.
Wer Siegemund mit der Trophäe strahlen, wer sie beim Porsche Grand Prix spielen und siegen sah, kann sich kaum vorstellen, dass ihre Karriere eigentlich schon mal beendet war. Als Jugendliche wurde die Metzingerin gefeiert, musste Vergleichen mit Steffi Graf standhalten, zerbrach aber am Druck. Erst als sie eine Karrierepause einlegte, fand sie die Gelassenheit. Nach zu vielen Pleiten entschloss sie sich 2012, das Leben als Profi zu beenden. Studierte Psychologie, bestand ihren A-Trainer-Schein. Der Titel von Siegemunds Bachelorarbeit: „Versagen unter Druck“.
Jetzt hat sie dem Druck stand gehalten. „Das ist nicht nur eine unglaubliche körperliche und spielerische Leistung, sondern vor allem auch mental“, lobte entsprechend Bundestrainerin Barbara Ritter. In der neuen Weltrangliste wird Siegemund auf Platz 30 die zweitbeste Deutsche hinter Kerber sein.
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Wir wünschen Ihnen eine spannende kurze Arbeitswoche.
Herzlich, Ihre Herausgeber.
Foto: dpa / Bernd Weissbrod
Laura Siegemund, die strahlende Stuttgart-Siegerin