Ich finde keinen Parkplatz! Gibt es bald eine App?
Genervte Autofahrer kämpfen um Parkplätze – und Deutschlands Wirtschaft um die Parkplatz-App. Technologie soll die Suche überflüssig machen.
Die deutsche Wirtschaft liefert sich einen heißen Kampf um die Parkplatzsuche. Eine ganze Reihe von Start-ups, großen Industrieunternehmen, Autoherstellern und Kfz-Versicherern müht sich um die beste Lösung. Welches System sich durchsetzt, ist völlig offen.
Bosch, der Stuttgarter Zulieferer entwickelt eine spannende Lösung und will Parkplätze mit Bodensensoren ausrüsten. Ein Pilotprojekt im Raum Stuttgart ist in Vorbereitung.
Wo Bosch hin will, ist das Münchner Start-up „Park Here“ bereits angekommen. Das Unternehmen mit bislang 25 Mitarbeitern ist eine Ausgründung aus der TU München und hat Piezo-Parkplatzsensoren entwickelt, die keine externe Stromversorgung benötigen und 25 Jahre halten sollen.
Siemens arbeitet an einem anderen System: Radarsensoren, die an Laternenmasten und ähnlichen erhöhten Punkten montiert werden, können freie Parkplätze sichten und diese an die Autofahrer melden. Ein Pilotprojekt in Berlin ist inzwischen beendet, weitere sind in Planung.
Die Übersicht ist unvollständig – es gibt derzeit so viele Initiativen, dass die Lage schwer überschaubar ist. Seit vergangenem Herbst bietet auch die Axa-Versicherung die in Zusammenarbeit mit dem Kölner Start-up Evopark entwickelte App „Clever Parken“ an, die freie Plätze in Parkhäusern sucht.
Ob und wann es eine standardisierte Parklösung geben wird, ist angesichts der Fülle der konkurrierenden Lösungsversuche nicht absehbar. Für die Autofahrer bedeutet das zunächst: Zur Parkplatzsuche kommt die Suche nach der besten App hinzu. Aber der Anfang ist gemacht.
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