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Es lebe die Kunst!

Es lebe die Kunst!

Goldene Nashörner, ein riesiges Pferd und ein phallusartiger Turm. Am Samstag eröffnet die 57. Biennale in Venedig. – Ein Muss für Kunstfans.

„Viva Arte Viva“ – so lautet in diesem Jahr das Thema der sechs Monate andauernden Mega-Schau in der Lagunenstadt. Übersetzt bedeutet das so soviel wie: Es lebe die Kunst, sie lebe. Politischen Themen, wie etwa bei der kürzlich eröffneten documenta, sollen in Venedig nicht im Vordergrund stehen – trotz oder wegen der aktuellen Krisen der Welt.

Die Biennale, eine der wichtigsten Schauen für zeitgenössische Kunst, soll nach den Vorstellungen der Kuratorin Christine Macel vom Pariser Centre Pompidou (sie ist erst die vierte Frau an der Spitze der mehr als 120 Jahre alten Ausstellung) ein Loblied auf die Kunst und den Künstler sein. Wie oft hat man sich schon beim Betrachten eines Werks gefragt, wie wohl der Künstler so tickt. Was für eine Person er wohl sein mag? Der Graben zwischen Schaffenden und Betrachtern ist oft tief. Jetzt soll er überwunden werden.

Zum Beispiel, indem in Venedig jeden Freitag Tischgespräche mit Künstlern veranstaltet werden. Bei den „Open Tables“ haben die Besucher die Chance, sich mit den Künstlern direkt zu unterhalten. Die Gespräche sollen live auf der Webseite der Biennale übertragen werden.

Wer bei der Schau nicht den roten Faden verlieren will, sollte sich vorbereiten. Zur Hauptaustellung sind 120 Künstler aus 51 Ländern eingeladen. Hinzu kommen mehr als 80 Pavillons, in denen die verschiedene Länder um die Gunst des Publikums buhlen. Hinzu kommen unzählige Satellitenveranstaltungen, Lesungen und Workshops.

Gezeigt werden unter vielem anderen Installationen wie ein riesiger goldener phallusartiger Turm des US-Amerikaners James Lee Byars oder eine meterhohe Pferdeinstallation im argentinischen Pavillon. Den deutschen Pavillon gestaltet die 39-jährige Frankfurterin Anne Imhof. In ihren multimedialen, suggestiven Performances ließ sie bereits Drohnen und Falken fliegen. Dieses Mal zeigt sie mit einem Team von etwa 40 Personen eine fünf Stunden lange bedrückende Inszenierung, in der sie mit den Themen Macht und Ohnmacht, Willkür und Gewalt, Widerstand und Freiheit spielt.

Wem der ganze Ausstellungs-Trubel zu viel wird, der sollte übrigens einfach mal mit dem Wassertaxi an der zur Biennale-Zeit durch die vollkommen überfüllten Stadt hindurch fahren – alleine das ist ein gewaltiges Spektakel und ein Kunstwerk für sich.

Foto: dpa / Andrea Merola / Installation der Künstlerin Anne Imhof im Deutschen Pavillon in Venedig

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