„Make our planet great again“
Stärke ohne Kraftmeierei: Der französische Präsident Emmanuel Macron überzeugt mit seinen ersten Schritten auf der Weltbühne. Auch beim Klimaschutz beansprucht er nach der Abkehr der USA eine Führungsrolle – und spricht vielen aus dem Herzen.
Ein französischer Präsident, der in fließendem Englisch eine Fernseherklärung aus dem Élysée-Palast abgibt: Das allein ist schon ungewöhnlich genug. Und dann liefert Emmanuel Macron den Gegnern von US-Präsident Donald Trump auch noch eine griffige Durchhalteparole für den Klimaschutz. „Wir alle teilen die gleiche Verantwortung: Make our planet great again“, sagt Macron – eine klare Anspielung auf Trumps Wahlkampf-Slogan, Amerika wieder „großartig“ zu machen.
Innerhalb weniger Tage hat der 39-Jährige mit klaren Ansagen und wohldurchdachten Gesten seine Duftmarken gesetzt und sich als neuer starker Mann inszeniert.
Macron hat mit dem Auftritt eine Führungsrolle in jener internationalen Gegenbewegung angemeldet, die mit einem „Jetzt erst recht“ auf Trumps Ankündigung zum Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen reagiert. Der Präsident bietet enttäuschten US-Wissenschaftlern eine neue Heimat in Frankreich an, will mit dem Rest der Welt die Reihen schließen, verspricht neue Initiativen gemeinsam mit Deutschland. Am Samstag traf er in Paris den indischen Premierminister Narendra Modi – der Riesenstaat ist für den Klimaschutz nun noch wichtiger als zuvor.
Schon beim Nato-Gipfel in Brüssel hatte Macron sich eine viel beachtete Kraftprobe mit US-Präsident Donald Trump geliefert – beim Händeschütteln: Beim ersten Treffen der beiden musste der für seinen festen Händedruck bekannte Trump offenbar selbst kräftig gegenhalten – sogar die Knöchel sollen weiß geworden sein.
Die Szene sei „nicht unschuldig“ gewesen, sagte Macron. „Ich lasse nichts durchgehen, so verschafft man sich Respekt.“
Foto: dpa / Peter Dejong
Hand drauf: Donald Trump und der französische Präsident Emmanuel Macron mögen sich nicht.