Große Töne gegen Trumps Mauer
Das Orchester aus Dresden setzt in Tijuana gemeinsam mit lokalen Bands ein musikalisches Zeichen gegen die geplante Mauer zwischen den USA und Mexiko. Schon heute trennt ein Metallzaun an vielen Stellen Familien, Freunde und Geliebte.
Die Dresdner Sinfoniker bringen die metallenen Gitterstäbe mit ihrer Musik zum Schwingen. Beim Stück „The Big, the Bug, the Cricket & the Quack“ bearbeiten die Schlagzeuger am Grenzzaun aufgehängte Metallfässer mit Vorschlaghämmern – das Echo lässt die Stäbe erzittern.
„Mit Musik und Kunst senden wir eine Botschaft gegen Fanatismus und Nationalismus in der Welt“, sagt Sinfoniker-Intendant Markus Rindt.
Über 2.000 Menschen lauschen am Samstag der Musik der Dresdner Sinfoniker und des Jugendorchesters Tijuana. Das Konzert unter dem Motto „Tear Down This Wall“ richtet sich gegen die Pläne von US-Präsident Donald Trump, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu bauen, um Drogenschmuggel und illegale Einwanderung zu stoppen.
Auf der US-Seite haben sich einige Trump-Anhänger versammelt. Sie schwenken amerikanische Flaggen und skandieren „Baue die Mauer“. „Wir haben mit unserer Musik kräftig dagegengehalten“, sagt Rindt. „Es war ein fröhlicher und bunter Protest gegen die Mauer.“
Dieses Projekt lädt dazu ein, einmal über die Lage der Migranten nachzudenken. Sie sind getrennt von menschengemachten Mauern, die sie von ihren Familien fernhalten.
„Wenn wir das nächste Mal nach Tijuana kommen, hoffe ich, dass es den Zaun nicht mehr gibt und dass der Freundschaftspark ein echter Park ist, in dem sich die Menschen beider Länder treffen können“, sagt Rindt. „Ich weiß, dass das nicht sehr realistisch ist, aber man wird ja noch träumen dürfen.“
Foto: dpa / Luis Angel Garcia