Happy Re-Birthday Eure Heiligkeit!

Heute jährt sich die 14. Wiedergeburt des Dalai Lama nach buddhistischem Glauben zum 82. Mal: Tenzin Gyatso hat Geburtstag.

Der Dalai Lama ist das religiöse und weltliche Oberhaupt der Tibeter. Der aktuelle Dalai Lama wird am 6. Juli 1935 als Lhamo Döndrub in einem Dorf der tibetischen Provinz Amdo geboren. Seine Eltern sind Bauern, seine Mutter bringt 16 Kinder zur Welt, 7 erreichen das Erwachsenenalter. Nach einer Vision des damaligen Regenten sowie anderen Vorzeichen wird er im Alter von nur zwei Jahren von einer Mönchskommission gefunden und als Reinkarnation des 13. Dalai Lama erkannt.

Da er zunächst vom Provinzgouverneur freigekauft werden muss, dauert es 2 Jahre, bis der kleine Lhamo in Lhasa feierlich als 14. Dalai Lama inthronisiert werden kann. Gemäß der Tradition erhält das Kind eine klösterliche Ausbildung in tibetischem Buddhismus sowie tibetischer Kultur, Sprache, Schrift, Kalligrafie und Allgemeinwissen. Er wird fortan unter seinem Mönchsnamen Tenzin Gyatso geführt.

Im Westen bekannt ist vor allem der Besuch des österreichischen Bergsteigers und Abenteurers Heinrich Harrer beim kindlichen Dalai Lama. Die Verfilmung „Sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft. Harrer unterrichtet den Jungen in Geographie, Englisch und der westlichen Form des Rechnens.

Mit 15 Jahren übernimmt Tenzin Gyatso die weltliche Herrschaft über Tibet. Seit 1950 steht das Land unter der Herrschaft der Volksrepublik China. Durch das „17-Punkte-Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets“ darf er sein Amt als religiöser Führer zwar wieder aufnehmen, vollständige Autonomie erlangt Tibet jedoch nicht. In den Folgejahren bemüht sich Gyatso um einen friedlichen Dialog mit Mao Zedong. 1959 kommt es zum Tibetaufstand gegen die kommunistische Regierung Chinas. Der Dalai Lama muss nach Indien fliehen, wo er bis heute residiert. 1987 schlägt er einen 5-Punkte-Friedensplan vor, den China zurückweist.

1989 erhält der Dalai Lama für seinen Einsatz für die gewaltlose Befreiung Tibets den Friedensnobelpreis. Bis heute setzt er sich intensiv für den konstruktiven, friedfertigen und mitfühlenden Dialog aller Menschen ein. Zahlreiche Vortragsreisen haben ihn um die ganze Welt geführt.

Foto: pixabay / Johnhain