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G20 in Hamburg – ein einseitiges, verzerrtes Bild

G20 in Hamburg – ein einseitiges, verzerrtes Bild

Es gab auch friedliche und kreative Protestaktionen in Hamburg – sie entschädigen für die Fassungslosigkeit gegenüber den Ereignissen der letzten Tage.

Liebe Leser,

nach den für die Hamburger Bevölkerung sehr anstrengenden, zerstörerischen und beängstigenden letzten Tagen, ist ein Blick auf die friedlichen und kreativen Aktionen verschiedenster Art lohnenswert und notwendig.

So gelang den Veranstaltern mit der friedlichen und bunten Demo „Protestwelle“, die unter anderem auch auf dem Wasser im Rahmen einer Bootsdemo ausgetragen wurde, ein großartiger Auftakt in den Demonstrationsmarathon.

Mitte der Woche bewegte die Kunst-Aktion „1000 Gestalten“ die Stadt, als sich 1.000 lehmverkrustete Menschen quälend langsam und apathisch durch die Straßen bewegten. Nach Angaben des Kollektivs stehen sie „für eine Gesellschaft, die sich ihrer Hilflosigkeit vor den komplexen Zusammenhängen der Welt ergeben hat und nur noch für das eigene Vorankommen kämpft.“ Über 90 Minuten lang strömen sie in Zeitlupentempo zum Burchardplatz, einige stürzen auf dem Weg dahin zu Boden und werden zurückgelassen. Am Ziel beginnt schließlich eine einzelne Lehmgestalt, sich von seiner Last zu befreien und bringt eine Aktionswelle in alle anderen Gestalten. Dabei stehen sie dann „für eine Gesellschaft, in der Veränderung nicht von oben kommt, sondern von jedem Einzelnen ausgeht. In der die Menschen sich den politischen Herausforderungen stellen und gemeinsam für Solidarität, Toleranz und konstruktiven Diskurs kämpfen.“ Chapeau! Siehe Video https://www.youtube.com/embed/ETZ1fjAways

Am selben Tag bewies der gigantische Protestzug „Lieber tanz’ ich als G20“ wiederum, wie gut gelaunt und euphorisch die Stimmen der Bevölkerung laut werden können. Das veranstaltende Kollektiv wünscht „Alles allen, bis alles allen ist!“ und man spürt, dass Tanzen vereint und Techno statt Krawall, Nebelmaschinen statt Tränengas und Konfetti statt Steine die Menschen mobilisieren.

Ein wahrhaftiges Exempel statuieren die Hamburger dann am gestrigen Sonntag nach dem Gipfel. Mit der Aktion #Hamburgräumtauf sorgen Tausende Menschen dafür, dass ihre schönste Stadt der Welt wieder glänzt und es nicht die brennenden Barrikaden sind, die nach dem G20-Gipfel in den Köpfen verankert bleiben. Diese Aktion erwies den Anwohnern der leidtragenden Viertel Respekt und setzte ein bedeutendes Zeichen gegen die Gewalt und Zerstörung der vorherigen Tage.

Ansonsten starten wir in die Woche mit dem ersten Treffen von Putin und Trump, mit Deutschland’s 42. Weltkulturerbe, mit einem Ausflug auf die Bahamas, wir Hilfe gegen Mücken und erinnern an ein ganz wundervolles Spielzeug nicht nur für Kinder, das 200 Jahre wird.

Starten Sie gut in die Woche.
Herzlichst, Ihre Herausgeber

Foto: dpa / Daniel Reinhardt
Verkrustete Gestalten in Hamburg.

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