Keine Macht den Drogenkartellen
Mit einer gewagten Initiative will Uruguay die Macht der Drogen-Clans brechen und Marihuana zum günstigen Preis beim Apotheker anbieten. Die Entscheidung beruht auf der Erkenntnis, dass man die organisierte Kriminalität am effektivsten bekämpft, wenn man Drogen entkriminalisiert.
Am kommenden Mittwoch startet dort ein weltweit einmaliges Experiment zum legalen Verkauf von Cannabis. Registrierte Nutzer sollen landesweit zwei Sorten Hanf in Mengen von maximal zehn Gramm die Woche erwerben dürfen. Das Angebot ist die letzte Phase eines 2013 beschlossenen komplexen Legalisierungsprozesses.
Das Gras-Gesetz entstand während der Präsidentschaft des früheren linken Guerillakämpfers José Mujica (2010-2015). Anders als etwa in den Niederlanden, wo der Verkauf in privaten Coffee-Shops toleriert wird, regelt Uruguay auch die Produktion.
Für den legalen Konsum gibt es nun drei Möglichkeiten: Den Kauf in der Apotheke, den Anbau von bis zu sechs Pflanzen zu Hause oder die Mitgliedschaft in einem Club, der gemeinschaftlich Hanfpflanzen anbaut und jedem Mitglied bis zu 480 Gramm Eigenkonsum im Jahr gestattet.
Foto: dpa / Matt Masin/Orange County Register via ZUMA
Eine Cannabis-Pflanze.