Einheitsdenkmal in Berlin kommt doch wie geplant
Die Waage am Schloss, das Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin, soll nun doch wie geplant gebaut werden.
Darauf verständigten sich die Fraktionsspitzen von Union und SPD am Dienstag. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte: «Ich glaube, dass wir 27 Jahre nach der Deutschen Einheit mit einem solchen Denkmal zeigen können, dass Menschen Demokratie erkämpfen, Demokratie verteidigen können», Die Baugenehmigung sei bereits erteilt, nun müsse die Finanzierung freigegeben werden.
Das Denkmal in Form einer begehbaren Waage neben dem rekonstruierten Schloss soll an die friedliche Revolution in der DDR und die Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern. Das hatte der Bundestag mit zwei Plenarentscheidungen bereits 2007 und 2008 beschlossen.
Der überraschende Baustopp durch den Haushaltsausschuss, also ein nachgeordnetes Gremium, war deshalb auf teils scharfe Kritik gestoßen. Vor allem Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte darauf bestanden, notfalls einen neuen Plenarbeschluss herbeizuführen.
Die Unionspolitiker Kretschmer und Wanderwitz betonten, es bleibe die Initiative der Union, an die Freiheits- und Einheitsgeschichte Deutschlands zu erinnern. «Daher sollte der schwierige jahrelange Weg dorthin nun bald mit einem Spatenstich quittiert werden.»
Die Waage ist das gemeinsame Modell des Stuttgarter Büros Milla & Partner und der Berliner Choreografin Sasha Waltz, dass sich im Wettbewerb durchsetzte. Waltz stieg später wegen Meinungsverschiedenheiten aus.
Foto: Entwurf für das in Berlin geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal. dpa / Handout/Milla&Partner/Sasha Waltz