Vater der modernen Naturwissenschaft

Am 15. Februar 1564 wurde in Italien ein Mann geboren, dessen Erkenntnisse die ganze Welt verändern sollten: Galileo Galilei.

Er war Astronom, Physiker, Mathematiker, Ingenieur und Philosoph. Ein Universalgenie, das immer wieder sensationelle Entdeckungen machte. So erfand er unter vielem anderen ein frühes Thermometer, beschäftigte sich mit Fallgesetzen, der Beschleunigung und fertigte einen Vorläufer des Rechenschiebers. Durch seine Kombination von Experimenten und mathematischen Analysen ist er zentraler Begründer unserer heutigen Naturwissenschaften.

Die größte und folgenreichste Entdeckung gelang Galilei durch seine Himmelsbeobachtungen, für die er als einer der ersten Menschen ein Fernrohr verwendete. Und er fand bestätigt, was schon Nikolaus Kopernikus zu belegen versucht hatte: Nicht die Sonne dreht sich um die Erde -wie man bis dahin glaubte -, sondern die Erde um die Sonne. Folglich war auch die Erde nicht mehr Zentrum des Universums. Man spricht vom sogenannten heliozentrischen Weltbild (altgriechisch „helios“ = Sonne).

Die katholische Kirche war entsetzt. Galileis Erkenntnisse, die er in einem Buch publizierte, widersprächen der Bibel, hieß es. Die Inquisition eröffnete ein Verfahren gegen ihn. Das Ende des Prozesses ergab: Zwar wurde er gezwungen, seine Lehre zu widerrufen und durfte fortan nichts mehr veröffentlichen. Doch er entkam dem Scheiterhaufen. Stattdessen wurde er für den Rest seines Lebens unter Hausarrest gestellt. Die Legende jedoch sagt, Galilei habe bei seiner Verurteilung zuletzt leise gemurmelt: „Und sie bewegt sich doch…“

Am 8. Januar 1642 starb er bei Florenz. Erst vor rund 25 Jahren, am 2. November 1992, wurde Galileo Galilei durch Papst Johannes Paul II. von der katholischen Kirche rehabilitiert.

Bild: Porträt gemalt von Justus Sustermans, 1636