Alles andere als langweilig – NY Fashion Week
Leoparden-Muster, Westernjacken, asymmetrische Ärmel, halbnackte Brüste – mehr und weniger alltagstaugliche Trends für Herbst/Winter 2017.
Proenza Schouler war eines der großen Labels, das seine Kreationen mit politischem Statement versah und sich für seine Kollektion offenbar direkt vom wütenden Marsch der Frau auf New Yorks Straßen inspirieren ließ. So wirkten zumindest die Asymmetrien an den Ärmeln, aufwühlende Muster und Metall-Details.
Jeremy Scott setzte auf große Prints und präsentierte die immer wiederkehrenden Leo-Muster.
Designer Michael Kors setzte mit paillettenbesetzten Hosen das 80er-Jahre-Revival fort.
Raf Simons, der neue Chefdesigner von Calvin Klein, machte den «Underboob» salonfähig – einen Stoffschlitz also, der wie ein verkehrtes Dekolleté den Blick auf den unteren Teil der Brust freigibt. Löcher und Transparenzen, wo normalerweise das Nötigste verdeckt wird, verliehen der Kollektion insgesamt einen offensiven Nackt-Look.
Etwas alltagstauglicher zeigte sich der zweite Trend: dicke Lederjacken, Jeans-Overalls und Hemden mit Brusttaschen. Der Wilde Westen reitet wieder in den Kleiderschrank ein. Den Eindruck bestätigte auch Alexander Wang in seiner Schau mit viel Denim, Fransen und Lederwesten.
Als Gegenstück zu harter, nüchterner Optik hatten fließende Samt und Seide ihren großen Auftritt, in Kleider gegossen und in breiter Farbpalette: Samt in leuchtendem Gelb etwa bei Jason Wu, fließende Seidenroben in Orange und Waldgrün bei Ralph Lauren.
Ansonsten dominierten die klassischen Winter/Herbsttöne: grau, marineblau, schwarz, ein dichtes Burgund.
Einen besonderen Hingucker lieferte der aus Deutschland stammende Designer Philipp Plein bei seiner Show: Er engagierte Jeremy Meeks, der wegen eines Polizeifotos als «heißester Häftling» der USA bekannt wurde und seit seiner Entlassung als Model arbeitet.
Foto: dpa / Bebeto Matthews, Topmodel Gigi Hadid zeigt einen wilden Mix von Designer Jeremy Scott