Ein Film wird zur Legende
Heute vor 97 Jahren feierte „Das Cabinet des Dr. Caligari“ in Berlin Premiere. Der große Klassiker des Stummfilms errang Weltruhm.
Erzählt wird die Geschichte des verrückten Dr. Caligari, der mit Hilfe des Somnambulen „Cesare“, eines Schlafwandlers, Unheil bringt über eine kleine norddeutsche Stadt. Tagsüber präsentiert Caligari den an einer tranceartigen Krankheit leidenden Cesare auf dem Jahrmarkt. Nachts schleicht Cesare als Caligaris Sklave durch die Stadt und begeht im Auftrag seines dämonischen Meisters schreckliche Morde.
In den Jahren der Weimarer Republik schickte Berlin sich an, Hollywood Konkurrenz zu machen. In der deutschen Hauptstadt entstanden große und großartige Filme, rund fünfzig Kinos gab es. Am 27. Februar 1920 wurde in einem solchen, am Kurfürstendamm, „Das Cabinet des Dr. Caligari“ vom Regisseur Robert Wiene uraufgeführt.
Berühmt wurde der Streifen weltweit vor allem durch seinen neuartigen Stil, bei dem gebaute, verzerrte Kulissen und Beleuchtung mit gemaltem Licht und gemalten Architekturelementen verschmolzen. Zu einer grotesken, bizarren und bedrohlichen Kunstlandschaft, die mit der alptraumhaften Geschichte korrespondierte. Bis heute gilt der Film als großes Vorbild für das phantastisches Kino, Dr. Caligari als die Urform des wahnsinnig geworden Wissenschaftlers. So war „Das Cabinet des Dr. Caligari“ der erste deutsche Psychothriller.