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Monumentales Mahnmal der Demokratie

Monumentales Mahnmal der Demokratie

Anfang Juni beginnt die „documenta“ in Kassel. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, besonders am „Parthenon der Bücher“.

42.000 Bücher aus der ganzen Welt wurden bisher gespendet, heißt es. Doch es sind nicht irgendwelche Bücher, die die argentinische Künstlerin Marta Minujin für ihre Installation auf der am 10. Juni eröffnenden documenta 14 in Kassel benötigt. Es handelt sich um Werke, die verboten waren oder es in einigen Ländern immer noch sind.

Der „Parthenon der Bücher“ ist eines der spektakulärsten Kunstwerke der documenta. Und nun hat er begonnen, Gestalt anzunehmen: Die ersten gespendeten Bücher sind an einem gigantischen Gerüst auf dem Kasseler Friedrichsplatz montiert worden, das den Parthenon-Tempel auf der Athener Akropolis in Originalgröße nachbildet. Der Tempel war einst von den Athenern für ihre Stadtgöttin, für Pallas Athena Parthenos, erbaut worden. Athen war damals, im 5. Jahrhundert vor Christus, eine Demokratie, die früheste überhaupt. Der Parthenon gilt somit auch als ihr Symbol.

Zahlreiche private Spender haben laut documenta das Projekt von Marta Minujin bisher unterstützt. Das Anbringen der Bücher soll weitergehen – auch nach dem Start der documenta 14 in Kassel.

Der Kasseler Friedrichsplatz ist ein geschichtsträchtiger Ort: Am 19. Mai 1933 wurden dort im Zuge der sogenannten „Aktion wider den undeutschen Geist“ von den Nazis rund 2.000 Bücher verbrannt. Der Dichter Heinrich Heine hatte Recht behalten mit seinem berühmt gewordenen Ausspruch: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“

Künstlerin Minujin will mit ihrem Werk gerade an diesem Ort – zusammen mit allen Helfern – ein starkes Zeichen setzen: Gegen Zensur, gegen das Verbot von Büchern und gegen die Verfolgung ihrer Verfasser. Und für die Demokratie.

Foto: dpa / Swen Pförtner

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