Weltgrößte Industrieschau – Hannover Messe eröffnet
Immer selbstständigere Roboter arbeiten in zunehmend vernetzten Fabriken. Aber wie sieht das konkret aus? Und was bedeutet es für den Menschen? Die Hannover Messe will es vorführen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet am Abend die als weltgrößte Industrieschau geltende Hannover Messe. Aus dem diesjährigen Partnerland Polen kommt Regierungschefin Beata Szydlo zum Messestart.
Die fünftägige Veranstaltung befasst sich im 70. Jahr ihres Bestehens erneut mit der vernetzten und digitalen Industrie 4.0. Diese bewirke, dass Menschen künftig stärker für die Steuerung und Programmierung eingesetzt werden. Anstrengende oder eintönige Arbeiten erledigten dann zunehmend die Assistenzsysteme, erklärte Messechef Jochen Köckler. Beispiele für unterstützende Systeme seien Virtual-Reality-Brillen, die es weit entfernten Experten erlaubten, in einer Fabrik Hand anzulegen, oder sogenannte Exoskelette, die etwa beim Tragen schwerer Lasten helfen. Noch nie seien auf der Messe so viele Assistenzsysteme gezeigt worden.
Erwartet werden in Hannover rund 200.000 Besucher und 6.500 Aussteller, 60 Prozent davon aus dem Ausland.
Die Messe (24. bis 28. April) zeigt beispielsweise auch selbst lernende Roboter, die sich der Arbeitsgeschwindigkeit und dem Verhalten des Menschen zu dessen Unterstützung anpassen können. Wie schon in der Vergangenheit müssten Jobs sich wandeln, sagte Köckler. „Der Roboter lernt vom Roboter. Aber es ist der Mensch, der ihm sagt, welche Aufgaben zu erledigen sind.“ Es gibt aber auch Skeptiker, die einen größeren Jobabbau durch die Digitalisierung befürchten. Aufhalten allerdings lassen sich technische Neuerungen ohnehin nicht und die Wertschöpfung ist in der Industrie besonders hoch.
Foto: dpa / Julian Stratenschulte
Die Hannover Messe gilt als größte Industrieschau der Welt. Partnerland ist in diesem Jahr Polen.