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Einzigartig: der historische Gotthardtunnel

Einzigartig: der historische Gotthardtunnel

Heute jährt sich die Eröffnung des Gotthardtunnels zum 135. Mal. Die historische Bergstrecke gilt als Schweizer Nationalsymbol.

Am 22. Mai 1882 wird der Gotthardtunnel feierlich eröffnet. Die von Louis Favre entworfene Eisenbahnstrecke zwischen Göschenen und Airolo bedeutet einen Durchbruch für den Personen- und Güterverkehr zwischen der Schweiz und Italien – im wahrsten Sinne des Wortes. Zuvor mussten Reisende mühsam in Schlittenkolonnen über den Pass befördert werden.

Um die wintersichere Verkehrsstrecke zeitnah zu realisieren, wird in drei Schichten rund um die Uhr unter äußerst harten Bedingungen gearbeitet. Nach sieben Jahren und fünf Monaten Bauarbeit erfolgt der erste Durchstich. Favre selbst erlebt die spätere Fertigstellung nicht, er stirbt 1879 bei einem Kontrollgang an Herzversagen. Man trägt aber sein Bild durch den Tunnel und so wird er zum ersten Menschen, der den Gotthardtunnel offiziell „durchquert“.

Das Meisterstück der damaligen Ingenieurskunst wird in den europäischen Medien gefeiert. Zu jener Zeit ist Favres Projekt mit 15 Kilometern der längste Tunnel der Welt. Die Passage durch den Gotthard verkürzt die Reisezeit enorm. Nur etwa 20 Minuten dauert die Durchfahrt.

Seit Inbetriebnahme nimmt die Zahl der Verkehrszüge stetig zu und zahlreiche Umbauten und Modernisierungen werden vorgenommen. 1920 erfolgt die Umstellung auf elektrische Züge, seit 1980 gibt es zusätzlich den Gotthard-Straßentunnel, der mit 16,9 Kilometer Länge bis heute der viertlängste Straßentunnel der Welt ist.

Seit Dezember 2016 ist der neue Gotthard-Basistunnel in Betrieb, der den historischen Eisenbahntunnel ablöst. Mit 57 Kilometer Länge führt er direkt durch die zentralen Schweizer Alpen sowie das Gotthardmassiv und ist damit der weltweit längste Eisenbahntunnel.

Die alte Bergstrecke am Gotthard zählt für viele aber als wichtiges Kulturgut und einzigartiges Naturerlebnis. Die elegante Linienführung der Trassees, atemberaubende Viadukte und spektakuläre Kehrtunnel von Wassen, in der Biaschina und bei Faido sollen auch weiterhin gewürdigt werden. Ein Antrag auf die Anerkennung als UNESCO Welterbe für die „Verkehrswege Gotthard“ läuft seit 2009.

Foto: pixabay / hpgruesen
Gotthardstrecke im Reusstal

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