Verdecktes an den Tag bringen – im Museum
Museen setzen starke und notwendige Zeichen. Sonderausstellungen, Mitmach-Aktionen – beim 40. Internationalen Museumstag machen rund 1600 Häuser mit.
Das Motto des 40. Internationalen Museumstags „Spurensuche. Mut zur Verantwortung!“ ruft die Museen dazu auf, sich mit Angeboten zu beteiligen, die zur Diskussion anregen, aufklären, die möglicherweise Verdecktes an den Tag bringen und auch die Schattenseiten der Geschichte und Zeitgeschichte nicht aussparen. Unrecht, Gewalt, Verfolgung oder Flucht sind solche schwierigen Bestandteile unserer Vergangenheit und Gegenwart. Das kostet Mut! Doch gerade in der heutigen Zeit sind Museen verstärkt gefragt, Mut zu beweisen, die moralischen und ethischen Werte im Blick zu behalten und auf politische Ereignisse und gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren.
Als Vermittler unseres Kultur- und Naturerbes tragen Museen damit nicht nur eine große Verantwortung – zugleich ist es eine einzigartige Chance, sich in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen.
Bei der Auftaktveranstaltung zum Internationalen Museumstag sagte Bundesratspräsidentin und Schirmherrin über den Museumstag Malu Dreyer (SPD): „Sie bringen uns unsere Geschichte näher und öffnen den Blick für aktuelle, auch kontroverse Themen.“ Ihr sei es besonders wichtig, statt des Trennenden das Gemeinsame zu sehen und zu leben. „Gerade Museen leisten dazu einen großen Beitrag“, erklärte sie.
Das Programm des Museumstages umfasste Tausende Aktionen. Im Deutschen Technikmuseum in Berlin zeigten Modellbauer zum Beispiel bunte Schiffsmodelle.
Der Museumstag wird seit 1978 jährlich im Mai weltweit vom Internationalen Museumsrat (ICOM) ausgerufen. Dabei wächst die Zahl der Teilnehmer: Im vergangenen Jahr waren es weltweit mehr als 35 000 Museen in 145 Ländern. In sozialen Medien konnten Interessierte in diesem Jahr außerdem Hintergründe zu Gemälden, Büchern, Gebäuden und Ausstellungsstücken erzählen. Sie waren aufgerufen, unter dem Hashtag #Spurensuchen Geschichten zu teilen.
Foto: dpa / Fredrik von Errichten
Das Landesmuseum in Mainz als Ort der Auftaktveranstaltung.