UNASUR – Union Südamerikanischer Nationen

Zwölf Regierungen Südamerikas wollen gemeinsam gegen Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Hunger, Armut und Unsicherheit vorgehen.

Am 23. Mai 2008 treffen in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia Vertreter aller unabhängigen Staaten Südamerikas ein, um den Gründungsvertrag der Union of South American Nations zu unterzeichnen. Die in den Landessprachen Spanisch und Portugiesisch abgekürzte internationale Organisation UNASUR bzw. UNASUL ist der Versuch, südamerikanische Integration nach europäischem Vorbild zu schaffen.

Mitgliedsstaaten sind Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Argentinien, Brasilien, Paraguay, Urugay, Venezuela, Guyana, Suriname und Chile. Geplant ist, bis 2025 eine gemeinsame Währung einzuführen sowie ein Parlament und Reisepässe. Zusätzlich zu der wirtschaftlichen Integration wollen die meisten Mitgliedsstaaten auch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik etablieren.

Leider wird schnell klar, dass diese Ziele mittelfristig nicht auf EU-Niveau zu erreichen sind, da der Integrationswille in einigen Ländern noch zu gering ist. Nichtsdestotrotz ist das Bündnis ein wichtiger Schritt, die Emanzipation Südamerikas voranzutreiben und die wirtschaftliche sowie kulturelle Unabhängigkeit von den USA durchzusetzen. Zudem ist die Kluft zwischen Arm und Reich nirgendwo auf der Welt tiefer als in Lateinamerika. Die UNASUR bemüht sich mit vereinten Kräften, dies zu ändern.

Eine erste Bewährungsprobe muss die Union Südamerikanischer Nationen schon wenige Monate nach ihrer Gründung bestehen: Bolivien steckt 2008 in der Krise, blutige Protestwellen in den ressourcenreichen Tieflandprovinzen beherrschen die Schlagzeilen. Auf dem Krisengipfel in Santiago de Chile trägt die Union maßgeblich dazu bei, dass sich die Lage in Bolivien wieder entspannt.

Foto: pixabay / christianpackenius
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