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Ethik für Maschinen – Regeln für Computer-Auto

Ethik für Maschinen – Regeln für Computer-Auto

Auch wenn Algorithmen Autos steuern, gibt es das Restrisiko eines Unfalls. Wie soll sich der Wagen verhalten? Eine Kommission, bestehend aus Ingenieuren, Juristen, Autobauer- und Verbrauchervertretern sowie einem Weihbischof präsentiert eine Ethik für die Maschine.

Noch ist das autonom fahrende Auto ein Testwagen. Doch in fünf Jahren stünden solche Autos beim Händler, ist sich Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sicher. Der CSU-Politiker sieht den größten Mobilitätssprung der vergangenen 100 Jahre. Von diesem Mittwoch an setzt laut Dobrindt ein neues Gesetz den rechtlichen Rahmen. Die ethischen Leitplanken wurden nun mit einem guten Dutzend weiterer Experten gesetzt.

Was heißt eigentlich automatisiertes Fahren?
Dass das Auto dem Fahrer einige, mehrere oder alle Aufgaben abnimmt. Es kann schon tote Winkel überwachen und helfen, die Spur zu halten oder die Parklücke zu treffen. Die Autobauer tüfteln an der nächsten Stufe, dem hochautomatisierten Fahren in bestimmten Situationen, etwa im Stau. Der Fahrer könnte zeitweise etwas anderes machen, Zeitung lesen etwa. Vor 2020 erwarten die Hersteller solche Autos aber nicht.

Was hält die Ethikkommission davon?
Anders als die Bürger, bei denen Meinungsforscher Skepsis ausmachen, ist sie grundsätzlich offen. Aber: Nicht der wirtschaftliche Nutzen stehe im Vordergrund, sondern die Sicherheit. Automatisierte Systeme seien nur vertretbar, wenn sie die Sicherheit erhöhen – dann aber sei es sogar geboten, dass der Staat sie fördert.

Welche Grundsätze haben die Experten formuliert?
Sach- und Tierschaden geht vor Personenschaden: Bei einem unvermeidlichen Unfall sollen Computerautos lieber eine Laterne oder ein Reh umfahren als einen Menschen. Lässt sich ein Zusammenstoß nicht vermeiden, dürfen mögliche Opfer nicht nach Alter, Geschlecht und anderen Merkmalen unterschieden werden: Die alte Frau mit dem Rollator oder die Kindergruppe – wen muss man jetzt bevorzugt niederfahren? Ein solches Szenario ist ausgeschlossen. Jeder Mensch ist gleichwertig.

Muss der Autobesitzer bei einem Unfall haften?
Wenn es nach der Kommission geht: Nur wenn er selbst steuert. Sonst gelte: Das Einziehen des Lenkrads ist das Signal, dass jetzt der Produzent und Betreiber die volle Haftung übernimmt.

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