Heute ist Siebenschläfertag

Bauern, Nagetiere oder Heilige: Wissen Sie, wer oder was hinter dem Siebenschläfertag steckt?

„Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“ – Diese Bauernregel verbinden viele mit dem heutigen Datum. Der 27. Juni gilt in der Landwirtschaft traditionell als Lostag für die Wettervorhersage der kommenden Wochen. Noch heute zieht man den Zeitraum zwischen 27. Juni und 8. Juli für Wetterprognosen gerne heran. Da die Wetterlage in Europa recht stabil ist, ergeben Statistiken eine Eintrittswahrscheinlichkeit der Siebenschläferregel von immerhin 62 bis 70 Prozent. Demnach können wir uns in den kommenden Wochen über angenehm moderate Temperaturen freuen.

Der Siebenschläfertag hat aber nicht nur mit dem Wetter zu tun, vielmehr gedenkt er einer sehr alten Heiligenlegende aus dem Jahr 251. Der christlichen Überlieferung nach haben die sieben Brüder Constantinus, Dionysius, Johannes, Malchus, Martinianus, Maximinianus und Serapio in einer Höhle bei Ephesus Zuflucht vor der Christenverfolgung gesucht. Dort mauert man sie bei lebendigem Leibe ein, doch Gott wacht über sie und lässt die Jünglinge in einen tiefen Schlaf fallen. Nach 195 Jahren, am 27. Juni 446, werden sie zufällig entdeckt und erwachen völlig unversehrt.

Mit ihrer Wiedererweckung bezeugen die treuen Christen den Glauben an die Auferstehung. Im Volksglauben werden sie fortan als Heilige verehrt und sie gelten als Schutzpatrone der Schiffer. Auch gegen Schlaflosigkeit und Fieber werden sie angerufen.

Die Siebenschläferhöhle von Ephesos können Sie übrigens tatsächlich besichtigen. Es handelt sich um einen Komplex aus altertümlicher Begräbnisstätte und Kirche an der Nordostseite des Berges Panayır Dağı in der türkischen Provinz İzmir.  Das gleichnamige Nagetier ist hier zwar nicht zu Hause, wird aber auch in Anlehnung an den langen Schlaf der Brüder Siebenschläfer genannt, da es im Winter eine ausgedehnte Ruhephase einlegt.

Foto: pixabay / dagon_