„Kauft nichts!“ – Minimalismus in der Mode
Die deutschen Kleiderschränke sind voll: Es soll Milliarden von Teilen geben, die so gut wie nie getragen werden. In der Modewelt gibt es einen Gegentrend dazu. Weniger ist mehr.
Liebe Leser,
kennen Sie das? Sie haben den Kleiderschrank voll, aber absolut nichts anzuziehen. Dann geht es Ihnen wie der Berliner Modebloggerin Anuschka Rees (28). Ihre Kleidung kaufte sie als Studentin in Billigläden. Am Ende der Saison warf sie den Großteil der neuen Klamotten oft einfach weg. Eine Greenpeace-Studie fand 2015 heraus, dass Frauen im Schnitt 118 Kleiderstücke besitzen, ohne Strümpfe und Unterwäsche. Bei den Männern sind es 73 Teile. Von den 5,2 Milliarden Kleidungsstücken würden 40 Prozent selten oder nie genutzt, heißt es.
Die neue Devise lautet „Weniger ist mehr“. Rees ist Teil einer Bewegung, die sich vom Minimalismus inspirieren lässt. Lieber ausgewählt statt auf Masse kaufen.
Übrigens, der Trend zum Reduzieren ist nicht neu. Der Facebook-Chef Mark Zuckerberg trägt immer die gleichen T-Shirts. Die Autorin Meike Winnemuth schrieb im Blog „Das kleine Blaue“ über ihr Experiment, ein Jahr das gleiche Kleid anzuziehen.
Wer Hilfe beim „Reduzieren“ benötigt, dem sei Rees‘ Buch „Das Kleiderschrank-Projekt“ empfohlen. Sie leitet dazu an, individuell herauszufinden, was man wirklich braucht – und was nicht. Sie präsentiert einfache und überzeugende Strategien, um den eigenen Stil zu entwickeln, und zeigt, wie man mithilfe der richtigen Technik lernt, erfolgreich auszumisten, bewusster zu konsumieren, gute Qualität zu erkennen und das Beste aus seinem Budget herauszuholen. Ein echter Beitrag zu Nachhaltigkeit im Kleiderschrank!
Unsere Themen für heute: Es gibt neue Zahlen, die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist auf dem Tiefstand.
Als Ferienlektüre empfehlen wir ein wunderbares, sehr berührendes Buch, das auf einer wahren Geschichte beruht.
Wir erinnern an den Fund der Himmelsscheibe von Nebra.
Außerdem gibt es Tipps gegen Jetlag.
Und auch unser Good Fact dreht sich irgendwie ums Reisen!
Herzlichst, Ihre Herausgeber.
<em>Foto: dpa / Jens Kalaene
Die Modebloggerin Anuschka Rees findet: Weniger ist mehr.
