Neue Pädagogik: Meditieren statt Nachsitzen
Was macht man mit Schülern, die sich nicht benehmen können? Eine amerikanische Schule hat da ein neues Konzept mit Nachhaltigkeit.
Es gibt viele Gründe, wieso ein Lehrer seine Schüler maßregeln müsste: keine Hausaufgaben gemacht, den Unterricht gestört, Mitschüler gemobbt. Doch bisher werden da außer Nachsitzen und Elterngesprächen nicht viele andere Methoden angewendet. Ist das sinnvoll? Wird das Kind deswegen umdenken und sein Handeln bereuen?
An der amerikanischen Robert W. Coleman Elementary School in Baltimore kamen Lehrer auf eine vollkommen neue Idee: Meditation. Zusammen mit einer Non-Profit-Organisation für sozial Schwächere, etablierte die Schule, dass auffällige Schüler zum Meditieren geschickt werden. Außerdem startet der Unterrichtstag mit einer 15-minütigen Mischung aus Yoga und Meditation.
Der Effekt überrascht: „Man kann sich nicht vorstellen, dass kleine Kinder wirklich still meditieren. Aber sie tun es“, so Kirk Philips, der das Projekt koordiniert. Atem- und Achtsamkeitsübungen sowie Meditation sollen den Kindern helfen, zur Ruhe kommen, Stress abzubauen und ihre Wut zu kontrollieren.
Die Lehrer freuen sich über den positiven Effekt: Es habe seit Einführung der neuen Methode keinen einzigen Schulverweis mehr gegeben. Die Schüler haben nun offenbar eine Methode gelernt, die ihnen selbst die Kontrolle zurück gibt: „Heute Morgen habe ich mich über meinen Papa aufgeregt“, sagt ein Fünftklässler. „Aber dann habe ich mich daran erinnert, zu atmen und habe ihn nicht angeschrien.“
Auch einige deutsche Schulen experimentieren mit der neuen Pädagogik. So hat etwa das Gymnasium Nord-Ost in Essen seit letztem Jahr ein „Achtsamkeits-Training“ auf dem Stundenplan. Ein Konzept, das gerne Schule machen darf!
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