Schlummernde Schätze im Museums-Depot

Große Freude im Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig: Entdeckung einer bisher unbekannten Zeichnung vom Barockmeister Rembrandt.
Der Kunstmarkt boomt, die Preise sind derzeit extrem hoch. Das führt dazu, dass viele öffentliche Museen – mit meist schmalem Etat – kaum noch eine Chance haben, mit privaten Sammlern um die Glanzstücke zu konkurrieren. Sie, die im Dienste der Gesellschaft stehen und deren Aufgabe es ist, wertvolle Kunst und Kultur zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gehen oft leer aus oder müssen auf Spenden hoffen.
Da ist es doch immerhin eine gute Nachricht, dass in so manchem Museums-Depot noch der ein oder andere verborgene Schatz schlummert. Zum Beispiel in Braunschweig. Dort nämlich wurde kürzlich eine Kreidezeichnung als bisher unbekannte Skizze von Rembrandt identifiziert.
Das Werk befand sich bereits seit Jahrhunderten im Bestand des Hauses. Immer wieder blieb Thomas Döring, Leiter des Kupferstichkabinetts, bei der Inventarnummer 719 hängen. Es war die Darstellung eines Arbeitshundes, lebensprall und vom Leben gezeichnet. Döring kannte nur einen Maler, der zu dieser Zeit mit so einer „traumwandlerischen Sicherheit“ zeichnete: Rebrandt van Rijn.
Internationale Experten haben seine Vermutung bestätigt. „Eine Sensation“, sagt Döring. Und das nicht nur, weil das Herzog-Anton-Ulrich-Museum jetzt um ein Werk des berühmten Barockmalers reicher ist, sondern auch, weil das kleine Bild, so der renommierte Kunsthistoriker Peter Schatborn, die einzige Zeichnung eines Hundes sei, die von Rembrandt überhaupt bekannt ist.
Bild: dpa / Alexander Kohlmann