Was ein Mensch vermag
Bis heute pilgern tausende Kunstfans nach Rom oder Florenz, um seine Werke zu erleben: Die von Michelangelo Buonarotti, kurz: Michelangelo. Am 6. März 1475 wurde er geboren. Als Sohn einer vornehmen Bürgerfamilie in Caprese, einem kleinen Ort in der Toskana.
Er war ein Universalgenie: Bildhauer, Maler, Baumeister, Dichter. Seine großen Wirkungsstätten lagen in Florenz und Rom, hier mit den Medici, einer einflussreichen italienischen Dynastie, dort mit den Päpsten als Auftraggebern und Förderern. An beiden Orten schuf er Werke von unvergleichlicher Schönheit und technischer Meisterschaft.
In Florenz etwa die fünf Meter hohe Marmorskulptur eines idealen Mannes, den“David“. Für Michelangelo war der Mensch ein einzigartiges, gottähnliches Wesen. In dieser Weise zeigte er auch seinen „David“. In Rom schuf er die berühmte Pietà, ebenfalls eine Marmorskulptur, die Maria mit dem toten Jesus in den Armen darstellt. Mit ihr wurde Michelangelo mit einem Schlag zu einem der bekanntesten Bildhauer Italiens. Zahlreiche Künstler haben sich bis in die Gegenwart auf diese beiden Arbeiten bezogen.
Und zuletzt, ebenfalls in Rom: Die Fresken an der Decke der sixtinischen Kapelle im Vatikan, die die Schöpfungsgeschichte erzählen. Michaelangelo musste eine gigantisch große Fläche ausmalen, über seinem Kopf. Die „Erschaffung Adams“ – Gott erweckt Adam mit ausgestrecktem Zeigefinger zum Leben – ist heute eines der berühmtesten und am häufigsten kopierten Werke.
Goethe sagte einst: „…. ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff machen, was ein Mensch vermag.“ – Es gab und gibt viele exzellente Künstler. Aber es gibt nur wenige, die jeder kennt, solche, von denen man sagen würde, sie sind die größten Maler aller Zeiten. Zu ihnen zählt ohne Zweifel Michelangelo.
Bild: die Deckenausmalung der Sixtinischen Kapelle / CC BY 2.5
