Merkel will Welt-Fonds für Frauen
In einer Runde prominenter Frauen hat sich Angela Merkel für die Gründung eines Geldfonds zur Frauenförderung in Entwicklungsländern stark gemacht.
Dieser könnte aus staatlichen und privaten Mitteln gefüllt, bei der Weltbank angesiedelt und dort mit Fördermitteln weiter aufgestockt werden, sagte Merkel bei einem Frauen-Gipfel im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft in Berlin.
Mit auf dem Podium saßen die Tochter des US-Präsidenten Donald Trump, Ivanka Trump, die niederländische Königin Maxima, die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland, die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, sowie die Vize-Chefin der Weltbank, Anne M. Finucane, und die Chefin der Trumpf GmbH, Nicola Leibinger-Kammüller.
Merkel sagte, ein solcher Kapitalstock könnte etwa von Deutschland, den USA, Kanada und den Niederlanden gebildet werden – mit privater Hilfe. Sie forderte, den Zugang von Frauen zu finanziellen Möglichkeiten allgemein zu verbessern. Frauen in Entwicklungsländern müssten mehr Kleinkredite bekommen. Frauen könnten besser und lebensnäher wirtschaften.
Lagarde rief alle Staaten auf, für Frauen bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und eine stärkere Teilhabe am Unternehmertum zu schaffen. Dazu gehöre auch die Absicherung für Mütter, dass es eine gute Betreuung ihrer Kinder gebe. Aus drei Gründen würde eine höhere Frauenbeteiligung die Weltwirtschaft ankurbeln: mehr Gleichberechtigung sorge für mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätze, die Wirtschaft würde differenzierter gestaltet und Diskriminierung gemindert, was den Handel stärkt. Schlössen etwa die USA die „Geschlechterlücke“, würde deren Wirtschaft um fünf Prozent wachsen.
Foto: dpa / Michael Kappeler
W20-Gipfel
US-Präsidententochter Ivanka Trump (l-r), Bundeskanzlerin Angela Merkel, IWF-Chefin Christine Lagarde und die niederländische Königin Maxima während des Frauengipfels in Berlin.