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Meisterwerk der Renaissance – Sixtinische Kapelle

Meisterwerk der Renaissance – Sixtinische Kapelle

„Ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff machen, was ein Mensch vermag.“

Kein Geringerer als Johann Wolfgang Goethe hat diese Worte gesprochen und wir können nicht widersprechen. Ein unscheinbarer, schmaler Gang durchs Treppenhaus der Vatikanischen Museen führt jedes Jahr über viereinhalb Millionen Rom-Touristen zum Heiligtum der Renaissance: den Fresken von Michelangelo, Botticelli und Perugino. Zudem ist die Sixtinische Kapelle nicht nur Teil des Apostolischen Palastes, sondern auch der Ort, an dem das Konklave, also die Papstwahl, abgehalten wird.

Erbaut wird die Kapelle auf Geheiß von Papst Sixtus IV., dem sie auch ihren Namen zu verdanken hat. Nach 8 Jahren Bauzeit wird sie schließlich am 15. August 1483 geweiht. Das Innere der Kapelle zieren Wandmalereien mit Szenen aus dem Leben von Jesus und Moses.

Die berühmten Wandmalereien von Michelangelo Buonarroti kommen erst zwischen 1508 und 1512 im Auftrag von Papst Julius II. hinzu. Sie zeigen Szenen der Genesis mit insgesamt 115 überlebensgroßen Charakteren auf sagenhaften 520 m². Das berühmteste Fresko darunter ist das Bild wie Adam von Gottvater mit ausgestrecktem Finger zum Leben erweckt wird.

Rund 20 Jahre später soll Michelangelo noch ein Altargemälde anfertigen. Seine hierbei offene Darstellung von Geschlechtsteilen empfinden viele Zeitgenossen allerdings als obszön. Kurz vor dem Tod des Künstlers verabschiedet man deshalb den Erlass, dass als unsittlich empfundene Ausschnitte übermalt werden sollen. So wird den ein Teil von Michelangelos Werk von Daniele da Volterra in jahrzehntelanger Arbeit übermalt. Das trägt Letzterem den Spottnamen Braghettone (=Hosenmaler) ein.

Seit den 1990er Jahren können Besucher Michelangelos Malereien wieder in ihrer ursprünglichen Pracht bewundern. Durch 14 Jahre andauernde moderne Restaurierungen entdeckt man, dass Michelangelo mit leuchtenden Farben arbeitete statt – wie bisher angenommen – mit stark gedämpften Tönen. Nackte Heilige gibt es hier trotzdem nicht zu bewundern, da diese Freskenteile von Volterra abgeschlagen und mit frischem Putz neu freskiert wurden.

Foto: pixabay/ 149342
Berühmte Deckenmalereien von Michelangelo

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