Grüne Oase für alle

Der Prater gehört zu Wiens beliebtesten Ausflugszielen. Heute vor 251 Jahren wurde er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das Erholungsgebiet Wiener Prater besteht urkundlich bereits seit 1162 und hat seither viele wechselnde Besitzer gehabt. Bevor Kaiser Maximilian II. es im Jahr 1560 offiziell zum Jagdrevier der Habsburger macht, gehört es verschiedenen Klöstern und geistlichen Orden. Der Anspruch des Regenten verbietet es der Bevölkerung, das Grünareal zu betreten.

Erst über 200 Jahre später, nämlich am 7. April 1766 öffnet Jospeh II. das höfische Jagdrevier für die Nutzung durch die Allgemeinheit. Außerdem ist es nun auch Wirten, Kaffeesiedern und Schaustellern erlaubt, im Park ihren Geschäften nachzugehen. Dies stellt den Grundstein für die Entstehung des Vergnügungsparks Wurstelprater dar. Schnell werden Schaukeln, Ringelspiele und Kegelbahnen aufgebaut und der Wiener Prater avanciert zum absoluten Unterhaltungszentrum.

Seit 1938 gehört der Prater zum Eigentum der Gemeinde Wien. Im Zweiten Weltkrieg wird das Pratergelände durch zahlreiche Bombentreffer sowie den Bau von Schützen- und Splittergräben verwüstet. Der Wurstelprater fällt 1945 fast vollständig einem Brand zum Opfer. Dass die Wiener ihren Prater lieben, zeigt sich nach dem Krieg: Durch Privatinitiativen wird er wieder vollständig aufgebaut und durch das Stadtgartenamt wieder aufgeforstet.

Heute können Einheimische und Besucher auf rund 6 km² durch die Wiesen und Wälder des Wiener Praters streifen oder über die 4 km lange Prater Hauptallee vom Praterstern zum Lusthaus flanieren oder radeln. Besonders schön ist ein Spaziergang durch das Grünareal zur Kastanienblüte.

Als modernes Ausflugs- und Erholungsgebiet ist der Prater auch mit zahlreichen Sportanlagen ausgestattet. Nicht-Wiener verstehen unter dem Prater übrigens meist nur den Vergnügungspark Wurstelprater. Er liegt an der Nordwestspitze des Pratergebiets und macht nur einen kleinen Teil des wunderbaren Areals aus.

Foto: pixabay / mimikama